Articles de presse
Medizin studieren - im Vorlesungsraum und im Netz, décembre 2002
Das Projekt « Virtueller Campus Schweiz » steckt noch in den Kinderschuhen. So stellt es auch für die Studierenden eine völlig neue Herausforderung dar. Einer der ersten Absolventen der virtuellen Vorlesung « A Web Based Training in Medical Embryology » ist der 19jährige Medizinstudent Nils Corson. « Mich hat das Projekt begeistert ! » bilanziert er nach seinem ersten Studienjahr.
Universitas : Aufstehen, Computer aufstarten und schon beginnt die individualisierte Vorlesung auf dem Bildschirm im eigenen Wohnzimmer... Sieht so der Alltag eines Studenten des « Virtuellen Campus » aus ?
Nils Corson : Nein - in der ersten Stunde wurde das Projekt zuerst einmal vorgestellt, damit wir wussten, wie alles funktioniert und welche Themenbereiche für die Prüfung relevant sind. Der Zeitpunkt, wann das « Webbased- training » absolviert wird, ist anschliessend frei wählbar.
Wie hat sich dein Studienalltag mit dem virtuellen Campus verändert ?
Es ist ganz anders, als eine herkömmliche Vorlesung zu besuchen. Am Anfang muss man sich erst daran gewöhnen, mit dem Text umzugehen. Es hat jedoch auch seine Vorteile : Während bei Vorlesungen oft Listen mit der Pflichtlektüre abgegeben werden, kann beim Lernen per Computer nicht mehr verlangt werden, als darin steht. Prüfungsrelevant für das erste Jahr ist der Stoff von vier Themenbereichen im Internet. Querverweise zur Literatur sind zwar angegeben, aber es ist eigentlich nicht notwendig, etwas nachzulesen.
Muss man ein Computerfreak sein, um beim « Virtual Campus » mithalten zu können ?
(lacht) Nein, überhaupt nicht. Wenn man Windows und Browser benutzen kann, reicht das schon. Wir haben im Einführungskurs ein Skript mit den wichtigsten Erklärungen erhalten.
Nun ist es nicht jedermanns Sache, stundenlang vor dem Computer zu sitzen und in den Bildschirm zu starren...
Das stimmt. Viele haben gesagt, dass es mühsam sei, am Bildschirm zu lesen. Mich stört das nicht besonders, aber gewisse Studenten haben das Projekt sogar bis zu den Examen total boykottiert. Viele Studierende haben die anstrengende Arbeit am Bildschirm bemängelt, weshalb voraussichtlich im nächstem Jahr ein Skript zum Downloaden zur Verfügung stehen wird. Meiner Meinung nach ist dies jedoch nicht sehr sinnvoll, da man so nur wieder unnötiges Papier bei sich herumliegen hat. Es ist aber, glaube ich, auch eine Frage der Gewöhnung.
Man hat also noch die Möglichkeit, das Fach Embryologie in « normalen » Vorlesungen zu besuchen ?
Nein. Man muss sich den Bereich Embryologie mit dem « Web-basedtraining » aneignen. Tatsächlich ist der Zeitaufwand hoch - insgesamt habe ich rund vier Nachmittage damit verbracht, alle vier Kapitel durchzulesen. Am Examen werden dann nur drei bis vier Fragen darüber gestellt... Die Frage, ob sich das wirklich lohnt, ist daher schon berechtigt.
Welche anderen Erfahrungen hast du mit dem virtuellen Lernen gemacht ?
Da ich selber ein Computerfreak bin, fand ich es interessant, den Stoff einmal auf diese Art zu lernen. Positiv ist, dass man an keine fixen Vorlesungszeiten gebunden ist. Auch das Chatten mit den Professoren habe ich als sehr positiv empfunden. Zu bestimmten Zeiten konnte man Fragen zum Text stellen. Ausserdem gab es die Möglichkeit, in einem « öffentlichen Raum » Fragen zu stellen, die alle sehen konnten, und worauf die Experten antworteten. Das war wirklich gut, da man immer die Möglichkeit hatte, die Experten zu erreichen. Leider nahm aber immer der gleiche Kreis von Personen daran teil, sodass meistens nur rund fünf bis zehn Personen am Chat beteiligt waren - bei knapp über hundert Studierenden.
Man kommuniziert also nur noch per E-Mail und Chat miteinander. Wünscht man sich nicht manchmal den persönlichen Kontakt zu den Professoren ?
Das trifft auf mich nicht zu, weil ich in das Projekt insofern verwickelt bin, dass ich bei den Übersetzungen geholfen habe. Ich habe die Professoren und die anderen Verantwortlichen also auch ausserhalb des Internets kennengelernt. Das Chatten hat jedoch einen weiteren Vorteil : Ich traute mich mehr, Fragen zu stellen, die ich der Person persönlich wahrscheinlich nicht gestellt hätte. Also auch « dumme » Fragen zu Themen, wo ich mich unsicher fühlte.
Im Zeitalter der Kommunikation setzt man Studierende vor Bildschirme, wo jeder alleine, abgekapselt von den Mitstudenten, die Materie für sich lernt. Vermisst man nicht den sozialen Aspekt beim Projekt des virtuellen Campus ?
Das war eigentlich ganz witzig. Weil es beim Chatten Personen gibt, die im Umgang mit der Tastatur nicht sehr gewandt sind, hat man zusammen versucht, eine Antwort zu finden - bevor man die Frage überhaupt stellte. Dadurch haben sich für mich ganz unerwartet soziale Kontakte ergeben. Daneben gibt es ja immer noch Vorlesungsstunden, sodass trotzdem noch persönliche Kontakte zu den Professoren und Studierenden stattfinden.
Ein Ziel des Virtuellen Campus ist es, dass sich Studierende aktiver mit dem Lehrstoff auseinandersetzen und mehr Verantwortung im Lernprozess übernehmen. Wie hast du das erlebt ?
Das Lernen war nicht anders, als wenn ich mit Büchern gelernt hätte. Ich habe mir Stichwörter notiert oder Teile des Textes ausgedruckt. Im Prinzip ist es einfach, ohne Bücher zu lernen. Intensiver ist das Lernen mit dem Programm in dem Sinne, dass immer wieder Zusatzinformationen angeboten werden wie Videos und Bilder, die zwar nicht relevant sind für die Prüfungen, aber doch sehr zum Verständnis beitragen. Da im Text vieles sehr abstrakt ist, haben mir diese Animationen beim Lernen sehr geholfen.
Hand aufs Herz : Hättest du die Möglichkeit zu wählen zwischen einer « normalen » Vorlesung und dem « Web-based-training », für welche Lernart würdest du dich heute entscheiden ?
Das hängt sehr vom Professor ab. In anderen Fächern würde man es sich manchmal wünschen, die Vorlesung per Internet besuchen zu können...
Etudes de médecine : en auditoire et sur le réseau
Même si les cours d’embryologie sur le Web sont encore dans leur phase pilote, les étudiants qui les ont testés semblent déjà beaucoup les apprécier. Nils Corson, par exemple, s’est déclaré enchanté par ce projet. Appréciant l’abolition de la contrainte des horaires, ainsi que celle de l’espace, il estime cependant que le contact direct avec les professeurs doit rester une priorité. En effet, il ne suffit pas de dialoguer en ligne avec eux. Si l’étudiant devait choisir entre un auditoire et un cours en ligne, il déclare que « seul le professeur ferait la différence ». Reste que l’appui d’images en trois dimensions permet de mieux comprendre la disposition des organes et des différents éléments constitutifs de l’embryon.
Monika Mühlebach
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