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Allgemeines zum Lauten Denken

Beim "Lauten Denken" verbalisieren die Studienteilnehmer, was ihnen durch den Kopf geht, bspw. während sie eine bestimmte Software benutzen, eine Lernaufgabe lösen etc. Damit kann z.B. die Usability der Software untersucht werden, indem Probleme bei der Benutzung genauer analysiert werden, oder es kann untersucht werden, welche Lern- und Problemlösestrategien beim Bearbeiten einer Lernaufgabe eingesetzt werden.

Üblicherweise werden die Äusserungen der Studienteilnehmer auf Tonband aufgenommen, transkribiert (abgeschrieben) und anschliessend anhand eines Kategoriensystems inhaltsanalytisch ausgewertet.

Während der Durchführung sollte der Versuchsleiter Auffälligkeiten, Fragen, notwendige Hilfestellungen, etc. protokollieren. Er sollte eine möglichst entspannte Atmosphäre schaffen und die Person wenn nötig (bei längeren Pausen) zur Äusserung ihrer Gedanken ermuntern. Im Anschluss an das "lauten Denken" bzw. nach Abschluss der Benutzung des Programms kann ein Interview durch den Versuchsleiter folgen, bspw. um einzelne kritische oder unklare Situationen nochmal durchzugehen und noch offene Fragen zu klären.


Ressourcenaufwand

Je nachdem, wie viele Personen an der Studie teilnehmen, wie lang die einzelnen Bearbeitungsphasen sind und wie detailliert die Protokolle ausgewertet werden sollen, kann die Methode sehr zeitaufwändig sein. Für die Transkription sollte ca. die Dauer der Bearbeitungsphase mal drei eingerechnet werden.


Vorteile

Mit Hilfe der Methode des lauten Denkens kann bereits mit wenigen Personen eine Menge an qualitativen Daten gesammelt werden. Man erhält einen detaillierten Einblick darin, wie Personen mit einer Software umgehen bzw. eine bestimmte Lernaufgabe angehen.

Nachteile
Ein Nachteil der Methode des lauten Denkens kann darin liegen, dass manche Teilnehmende Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken zu artikulieren, sich befangen oder beobachtet fühlen oder glauben, bestimmte Erwartungen erfüllen zu müssen.

Leitfaden zur Methode des lauten Denkens

 
© 2009 ETH Zürich und Université de Fribourg (CH)
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