Expertenbasierte Methoden (Heuristische Methode)
Vorgehen
- Es werden Experten als Evaluatoren bestimmt, die die Anwendung oder das Programm testen sollen.
- Es wird eine Liste von Kriterien definiert (Heuristik), die erfüllt sein sollen, bzw. gegen die nicht verstossen werden darf. Beispiele sind die Kriterien "Zeigen des Systemstatus" (der Anwender soll immer wissen, was sich im System gerade tut) oder "Sinnvolle Fehlermeldungen" (das Programm soll keine unverständlichen Ziffern-Codes sondern klar verständliche Fehlermeldungen produzieren, wenn etwas schief geht)
- Hier finden Sie ein Beispiel einer Heuristikliste nach Nielsen (1994) und Schluep (2004): Usability - Heuristikliste (doc, 26 kB).
- Unabhängig voneinander halten die Experten anhand der Heuristikliste Schwächen des Programms fest, dokumentieren Schwierigkeiten in der Anwendbarkeit der Software und beschreiben die Art des Verstosses gegen eine oder mehrere Kriterien.
- Die Bewertungen werden zusammen getragen und nach ihrer Bedeutsamkeit gewichtet (beispielsweise als "sehr dringlich" oder "marginal").
- Zum Abschluss werden die Ergebnisse zusammengefasst dem Auftraggeber berichtet.
Fazit
Die expertenbasierte Methode ist einfach, schnell und kostengünstig. Die Beurteilung durch Experten sollte jedoch eine Testung mit "echten" Anwendern (z. B. im Rahmen einer Pilotstudie) nicht ersetzen. Sie kann aber während der Entwicklungsphase als diagnostisches Mittel für schwerwiegende Probleme eingesetzt werden.
Weitere Instrumente und Informationen