Inferenzstatistik
Für die verschiedenen
Verfahren gelten unterschiedliche Voraussetzungen an das Skalenniveau der Daten
(siehe Seite Skalenniveaus):
Überprüfung von Unterschiedshypothesen
- Verfahren für Nominaldaten: Wenn Häufigkeitsunterschiede im Auftreten
bestimmter Merkmale oder Merkmalskombinationen analysiert werden sollen (z. B.:
Sind in den Sozialwissenschaften mehr weibliche oder mehr männliche Studenten
immatrikuliert? Ist die Anzahl der Nichtraucher nach einer Aufklärungskampagne
gestiegen?), kommen für Daten auf Nominalskalen-Niveau χ2-Methoden zum Einsatz.
-
Verfahren für Ordinaldaten (verteilungsfreie Verfahren): Wenn zwei
unabhängige Stichproben hinsichtlich ihrer zentralen Tendenz verglichen werden
sollen (z. B.: Haben die Studenten in einer Klasse bessere Noten als die
Studenten in einer anderen Klasse?), wird der U-Test von Mann-Whitney
verwendet. Werden zwei abhängige Stichproben verglichen (z. B.: Erzielen die
Studenten nach einem Training bessere Noten als vor dem Training?), kommt der Wilcoxon-Test
zum Einsatz.
-
Verfahren für Intervall- und Verhältnisdaten: Für den Vergleich zweier
unabhängiger Stichprobenmittelwerte (z. B.: Brauchen die Studenten aus der einen
Klasse länger, um eine Aufgabe zu lösen, als Studenten aus einer anderen Klasse?)
wird der t-Test für unabhängige Stichproben verwendet; beim Vergleich zweier
abhängiger Stichprobenmittelwerte (z.B.: Brauchen Studenten vor einem Training
länger, um eine Aufgabe zu lösen, als nach einem Training?) wird der t-Test für
abhängige Stichproben herangezogen.
Überprüfung von Zusammenhangshypothesen
- Verfahren für Nominaldaten: Als Mass zur Charakterisierung des
Zusammenhangs zweier Merkmale (z. B.: Ist die Studienrichtung vom Geschlecht
abhängig?) wird bei nominalskalierten Daten der Kontingenzkoeffizient herangezogen
-
Verfahren für Ordinaldaten: Der Zusammenhang zweier ordinalskalierter
Merkmale (z. B.: Hängt die Beliebtheit von Schülern mit der Schulnote
zusammen?) wird durch die Rangkorrelation nach Spearman erfasst.
-
Verfahren für Intervall- und Verhältnisdaten: Der Zusammenhang zwischen
Intervall- bzw. Verhältnisdaten (z. B.: Hängt die Bearbeitungszeit einer
Aufgabe mit dem Alter zusammen?) wird durch die Produkt-Moment-Korrelation nach
Pearson erfasst.